Ich weiß nicht, ob du schon davon gehört hast, aber ab Ostern leuchtet eine Himmelsleiter am Wiener Stephansdom
Sie strahlt vom Innenraum der Kirche bis zum Spitz des Südturms.

In Wien wird in diesen Tagen an einem zeitgenössischen Kunstwerk, einer neuen Installation gearbeitet: Der Wiener Stephansdom bekommt tatsächlich eine Leiter in den Himmel.
Arbeiter klettern dafür - bei den trotz Frühlingsbeginn doch eisigen Temperaturen - auf den Südtürm (136,44 Meter Höhe).
Sie befestigen dort eine 36 Meter lange Leiter, die aus 33 Sprossen besteht. Die aus Aluminium angefertigte Leiter wurde goldgelb lackiert und mit Neonleuchten befestigt. Auch im Innenraum der Kirche, in der Taufkapelle, wird sie zu sehen sein. Dort ist sie 18 Meter lang und zählt 21 Sprossen.
Erleuchtung in der Osternacht
Die Leiter soll vor dem Beginn der Osternachtfeier im Stephansdom (21 Uhr) zum ersten Mal erleuchtet werden. Erstrahlen wird sie dann die Wiener Nächte bis 31. Mai 2021 und soll eine Verbindung zwischen "Himmel und Erde" darstellen.
Hinter diesem Licht-Kunstobjekt steht die Kooperation des Dompfarrers Toni Faber und der Wiener Künstlerin Billie Thanner. Für die 49-jährige Wiener Künstlerin Billie Thanner geht damit ein Traum in Erfüllung. Sie arbeitet seit den 90er Jahren als freischaffende Künstlerin und schränkt sich genremäßig kaum ein. Sie macht Installationen, Skulpturen, Rauminstallationen und Performance-Kunst.
Für Dompfarrer Toni Faber stehen die Sprossen der Leiter auch als Tugenden: „Ausgehend von dieser alttestamentlichen Jakobsleiter wird in der christlichen Spiritualität der persönliche Weg eines Menschen zu Gott oft mit einer Leiter oder Treppe ins Paradies verglichen. Dieser Weg in den Himmel führt über die Stufen der Tugenden. Mit jeder weiteren Sprosse werden egoistische Bedürfnisse dieser Welt zurückgelassen, um immer mehr die Nähe Gottes zu erleben.
Nina Oezelt Kurier
Wie schön ist diese Symbolik?
Eine Leiter zwischen uns und der Unendlichkeit des Göttlichen – wie ein Seil, das uns verbindet – nur eben noch etwas stärker